gewebe-explant
GEDANKENGEWEBE
weben
eine Tätigkeit
ein Hand-Werk
ein Prozess
der Zeit braucht
ein schöpferischeer Prozess
weben = sich (langsam) bewegen
manuell
maschinell
Gewebe, eine in sich verwebte Struktur einzelner Linien
geordnet im rechten Winkel
verkreuzt
90 Grad
Kettfaden und Schussfaden
beide bewegen sich in einem gleichmässigen Rhythmus von heben und senken
Kommunikaton
Geschwindikeit
Zeit
Deklinationen von Verbindung
. . . Unser Zeitalter ist in erster Linie ein visuell geprägtes. Das Sehen ist zum Wichtigsten Sinn geworden, zum meistbespielten.
Das Fühlen, Anfassen, Berühren, Ertasten, Erspüren ist in den Hintergrund gerückt.
Der Tastsinn
organische und
anorganische Gewebe
Haptik
Wahrnehmung,
sinnliches
Be-greifen
Webstuhl des Schicksals
Double Lace, 01, Muster invertieren
INFORMATION IN STOFFE WEBEN
Farbe wählen
Laufweite des Raports/Musters ändern
www.binaire.it
IDEENSKIZZE
Kleidung ist eines der unmittelbarsten Kommunikationsmittel, über das Menschen verfügen. Noch bevor man miteinander redet, spricht die Kleidung für sich. Sie macht Eindruck, ob man will oder nicht.
L O C H K A R T E
Lochkarte =Grundarchitektur aller datenverarbeitenden Maschinen und Computer
Wo die Nadel, die die Lochkarte abtastet, auf ein Loch, eine Eins, trifft, da findet Veränderung statt; wo sie jedoch auf Pappe, gleich einer Null stößt, bleibt der Zustand unverändert.
eine eigene Geschichte verweben . . .
selbst entscheiden welche Information
in der getragenen Kleidung enthalten ist
Entscheidungen treffen
STOFFE FÜR
KLEIDUNG WEBEN
mit Kleidung eine
Gechichte erzählen
BINÄRCODE
01
JA NEIN
INFORMATION
VERARBEITEN
Vergangenheit, Gegenwart,
Zukunft, Ursprung
BINÄRSYSTEM
BINÄRCODE
____________________________________________
VERKNÜPFUNG
organisch
Grenze, abwehren
atmungsaktiv
Elastizität
Flexibilität
Stabilität
Fischernetze – fangen – Versorgung – Nahrung – leben
Einkaufsnetze – sammeln
Tornetz – halten
Tennisnetz – abgrenzen
Moskitonetz – schützen
Haarnetz – schützen
Tarnnetz – verstecken
Hängematte – halten
+ x
W E B E N
W e b s t u h l
Jacquardwebstuhl (nach Joseph-Marie Jacquard)
– Entwicklung 1. meachanischer Webstuhl (19. Jhdt.)
– per Lochkarte programmierbar (Trennung Hardware/Software)
– Vorbild früher Rechenmaschinen
– Jacquard führte das binäre System in den Maschinenbau ein:
rhembisch
quadratisch
sechseckig
Verknüpfung von gedrehtem,
geflochtenem Material
an Kreuzungspunkten
MASCHEN
ÖFFNUNGEN
GROßMASCHIG
REGELMÄßIG
lebendig
Prozess
händisch
mechnaisch
Rhythmus
Zeit
Dynamik
Entstehungsprozess
Handlung
Entwicklung
Textil
(lat.) textere
txt
Text
weben = sich hin- und herbewegen
ZEIT
VERGANGENHEIT
GEGENWART
ZUKUNFT
Hauttransplantation
Zell- und Gewebeforschung
WEBGEWICHTE // Webstuhl Jungsteinzeit
FRAUEN
weben
bewegen
leben
. . . "wenn jede von euch ihm neun Jahre gibt, so will ich ihm auch neun Jahre geben. So wollen wir seinen Lebensfaden machen . . ."
. . . " und gab dem Kind seinen Lebensfaden in die Hand. Und dann versanken die Moiren wieder in der Tiefe der Erde. " . . .
_
"Wenn du bereit bist, die Hälfte deines Lebensfadens zu opfern, so will ich meine Schwestern schon dazu bringen, damit den Lebensfaden deines Gatten anzustückeln."
. . . "Und als sie zurückgekommen ist, hatte sie ein Stück eines Fadens in der Hand, das hat sie an mein Leben angebunden.
Die germanische Schicksalsgöttinen
Von Urd, mit der unser Lebensfaden beginnt, über die Norne Verdandi, die unser hier und jetzt bestimmt, bis zu Skuld, welche unseren Lebensfaden durchschneidet.
. .. alle Lebensfäden werden ständig miteinander verwoben.
. . . Woher die Nornen kamen, weiß man nicht, die Geschichte berichtet nur, das die Nornen plötzlich bei den Asen auftauchten und sich an den Urdbrunnen setzten ...
. . . sie sind launisch und man nähert sich ihnen nicht ohne noch weiter in das Netz eindringen zu müssen wobei sich Knoten ergeben ...
. . . wenige sind berufen Knoten zu lösen, einige werden sie durchschneiden, viele verfangen sich im Schicksalsnetz, doch niemand entkommt ihm letztendlich
Die Nornen ein Mysterium, mehr noch als alles andere in der Welt der Asen und Vanen - sie sind das verkörperte Schicksal schlechthin... Mal sind sie hier, mal dort, mal anderswo... Doch immer sind sie bei Dir und umgarnen dich - umweben dich...
INTERNETVERBINDUNG
Glasfaserkabel
Licht
Daten übertragen,verschlüsseln
Licht, Laser, Geschwindigkeit
BINÄRCODE
vereinen, teilen
_
ZELLTEILUNG
GITTERSCHRAFFUR
GITTERNETZ
BINDEGEWEBE
Präpositionen
Verhältniswörter
etw. in Verhältnis zueinander setzen
= 2 Fakten in ein und dasselbe Betrachtungsfeld ziehen
gedachter Brückenschlag
eine Ziege an einen Pflock binden,
sich jemanden ans Bein ketten,
an jmd. gekettet sein – lose an jemanden gebunden sein
jmd. eine Kette um den Hals legen
jdm. an den Materpfahl binden
»sich in Ketten gelegt fühlen«
binden – ketten – gefangen nehmen
eine Verbindung herstellen/eingehen zu jmd./etw.
in Verbindung stehen mit/zu jmd.
verbinden, verbunden, gebunden
Verbindung, Bindung, Verbund, Bund
binden, anbinden, befestigen, fesigen . . .Halt geben, stärken, verstärken
innig verbunden sein mit jmd./etw.
etw. miteinander verbinden, mind. 2
sich verbinden mit
sich binden an
den Bunde der Ehe eingehen,
das Band der Freundschaft knüpfen
ineinanderverschlungen, sich gegenseitig halten(d),
Verbindung = Stärkung
Struktur aus gleichartigen Zellen
Haut als das, was den eigentlichen Menschen verbirgt oder zeigt.
Wer seine Empfindungen wie Wut oder Ärger deutlich zeigt, verlässt seine schützende Hülle.
___________________
___________________
»mit Haut und Haar davon kommen«
= (Herkunft: Mittelalter = es wurde einem "nur" der Schädel rasiert (Haar) und man bekam Schläge mit der Rute (Haut).
»aus der Haut fahren«
»nicht aus seiner Haut können«
»sich in seiner Haut (nicht) wohl fühlen«
»nicht in jemandes Haut stecken mögen«
»es geht einem unter die Haut»
VERBANDSZEUG
MULLBINDE
GEWEBEBÄNDER
ATMUNGSAKTIV
Zwischen Norden und Süden, Westen und Osten spannen wir Netze aus Linien über unsere Welt. Über unseren Köpfen verbinden wir die Sterne zu Bildern, unter unseren Füßen bauen wir Strassennetze zu Stadtgeweben aus. Unsere Körper schützen wir mit bunter, zweiter Haut namens Kleidung und damit eben jene erste darunter bloß nicht altert und sich gar biologisch naturgemäß verändert, tun und erfinden wir alles mögliche, um bloß eine Grundstruktur so gut wie möglich zu erhalten:
Das Gewebe
SPINNEN
WEBEN
SCHICKSAL
GEHEIMNIS
Die Struktur unserer Existenz bildet sich aus einem Geflecht von Handeln und Denken.
MARIONETTEN
Bildweben
teuer kostbar
zeitintensiv
Nordische Mythologie
Die Nornen . . . drei Frauen wohnen and der Wurzel des Weltenbaums. Sie verweben den Faden des Schicksals, sie weben das Netz des Schicksals
Urd: Norne der Vergangenheit. Ihr Name bedeutet soviel wie "Schicksal" bzw. "Gewordene". Sie ist eine alte Frau, die ständig über ihre Schulter in die längst vergangene Zeit zurückblickt.
Verdandi: Norne der Gegenwart. Ihr Name bedeutet soviel wie "Gegenwart" bzw. "Seiende". Sie hat die Gestalt einer jugendlichen Frau, deren Blick immer nach vorne gerichtet ist.
Skuld: Norne der Zukunft. Ihr Name bedeutet soviel wie "Zunkunft" bzw. "Werdende". Sie ist, im Gegensatz zu "Urd" und "Verdandi", als unberechenbare Macht, die keine Liebe zu den Menschen und Göttern hegte, angesehn und hat ein sehr hitziges Temperament. Sie trägt einen Schleier und in jeder Hand ein ungeöffnetes Buch oder eine zusammengerollte Schriftrolle. Ihr Blick ist stets in die entgegengesetzte Richtung von "Urds" Blick gerichtet.
– enge Verwandte Frauenfiguren in vielen Mythologien:
. . . Dornröschen
. . . griechische Mytholgie: Die Moiren, siehe Ilias, . . .
. . . römische Mythologie: die 3 Parzen
. . . Weird Sisters (vom germanischen wyrd = Schicksal )
Was verbindet man?
Fäden rechtwinklig zu Geweben, Stoffe vernähen, Holz verleimen, Metall verschweissen, Äpfel kreuzen, Länder mit Brücken, Menschen mit Ringen
Mullbinde, Verbandszeug allgemein, die Haut über der nicht mehr Haut, künstliche Haut, zweite Haut, gezüchtetes Gewebe, Haut schützen, die bereits verletzt ist mit einem atmungsaktiven Gewebe
Stoffe
Kleidung
Mode
Industrie
»es sitzt wie eine zweite Haut«
Entwicklungsgeschichtlich dauerte es Jahrmillionen bis sich der Mensch seines Fells entledigt hatte und die Haut als Oberfläche sichtbar wurde.
Die anschließende Nacktheit machte ihn dann zwar empfindlicher, aber nur so konnte er eine höhere Anpassungsfähigkeit entwickeln.
STRASSENNETZE
VERKEHRSNETZE
U – BAHN NETZE
STADTPLÄNE
STERNKARTEN
LANDKARTEN
Strassenbau
Städteplanung
... weben ist nach Holz- und Steinbearbeitung die Älteste Handwerkstechnik der Welt
WEBEN
HANDWERK
TECHNIK
ENTWICKLUNG
TEXTILE VERBINDUNGEN
GEWEBEARTEN
STOFFE
STEINZEITALTER
INDUSTRIALISIERUNG
INFORMATIONSZEITALTER
RAHMEN – – – – – – außen – – fest – – – – GEWIRKE – – – – – – innen – – beweglich
dazwischen, #inter
a+e = ä
f+i =fi
e+t = &
»von Sagen umwoben»
»um das Schloss webt sich manche Sage»
»Sagen woben um seine Gestalt»
»diese Geschichte ist eng verwoben mit»
»da kreuzen sich unsere Wege/Gedanken/Leben«
»sich im Kreuzverhör befinden»
»sich im Fadenkreuz befinden«
»Kreuzfeuer«
»der Dieb ist uns ins Netz gegangen«
»in etwas verstrickt sein«
»in etwas verwickelt sein«
»sich in einem Netz aus Lügen verstricken«
»in einem Netz aus Lügen gefangen sein«
»jmd. im Wickel haben«
»Dafür muss eine alte Frau lange stricken«
»falsch gestrickt sein«
»die Fäden in der Hand halten«
»die Fäden ziehen«
»Strippenzieher«
Nabelschnur – Verbindung zur Welt
Verbindung – Mutter und Kind
Zeit
Vergangenheit – Gegenwart – Zunkunft
MYTHOLOGIE
» sich etwas zurecht spinnen«
»das Leben hängt an einem seidenen Faden«
»das Netz des Schicksals«
– Spiderman
– Die Nornen
– Film: Wanted
– Film: Matrix
BEWEGUNG
VERORTUNG
ORIENTIERUNG
VERMESSUNG
RASTER
KARTEN
GITTER
NETZE
INTER
DAZWISCHEN
WEG
Entfernung überbrücken
Nähe herstellen
Licht bringen
BEFESTIGUNG
SUBSTANZ
BINDUNGSLEHRE
SYSTEME
DICHTE DER VERKREUZUNG
VERLETZLICHKEIT
VERWUNDBARKEIT
ALTERN
PROZESS
SICHTBARE ZEIT
Die Verwundbarkeit der Haut ist Zeichen für die Verletzbarkeit und Sterblichkeit des Menschen, denn durch die Durchbrechung und Auflösung der Schutzhülle ist das Individuum schutzlos der Umwelt ausgeliefert.
. . . nach innen verbirgt, verschanzt, versteckt, schützt die Haut das Selbst vor der Welt, nach außen offenbart sie es:
– rot werden bei Verlegenheit oder Zorn,
– Verfärbung ihrer Oberfläche bei Krankheiten
(Leber=gelb, Galle=grün, Kälte = blau)
SAGEN
MÄRCHEN
MYTHEN
GESCHICHTEN
VERBINUNG
BINDUNG
VERBUNDENHEIT
VERBINDUNG = BEFESTIGUNG
MASCHEN
TEXTILGEBILDE
Handlungsfreiheit
–
»mir sind die Hände gebunden«
–
Handschellen
durch Handlung
TEXTIL
die Haut als Ich, die Haut als Hülle
– ein Embryo entwickelt seine Haut aus derselben Membran wie sein Gehirn:
Haut und Gehirn = beides Oberflächen zur Übermittlung von Daten
DIE HAUT ALS METAPHER
FÜR EINE PERSON
DIE HAUT ALS
METAPHER FÜR DAS LEBEN
___________________
DIE HAUT ALS ICH
»seine Haut aufs Spiel setzen«
»mit der eigenen Haut bezahlen«
»sich seiner Haut wehren«
»mit heiler Haut davon kommen«
»eine brave (ehrliche, gute, alte) Haut sein«
(früher) »einem auf die Haut kommen«
(heute) »jemandem auf die Pelle rücken«
HAUT
KLEIDUNG
HAUT
STOFFE
H A U T A L S I C H
- neben Hautfarbe und Geschlecht ist die Haut das stärkste Mittel zur sozialen Kategorisierung.
- Die Haut wird permanent gedeutet, gelesen, semantisiert, desemantisiert, umkodiert, neutralisiert, stilisiert . . . Alter, Hautfarbe, Zustände wie Bräune und Blässe, Erröten, Tätowierungen, Narben, Muttermale, dermatologische Krankheiten . . .
- Das Alter eines Menschen etwa wird hauptsächlich von der Haut angezeigt. Unter normalen Bedingungen sind (altersbedingte) Schädigungen der Haut nicht reparabel.
- Eine alternde Haut wird heute nicht mehr als biologischer Prozess angesehen sondern primär als soziales Schicksal.
- Die Haut als narzistische Hülle des Ich. . . wachsende Fetischisierung einer jungen, glatten Haut. . . nie zuvor war die Haut derart intensiver Behandlung ausgesetzt.
„[...] Das Glatte charakterisiert unsere Gegenwart. Kennen Sie das G Flex, ein Smartphone von LG? Dieses Smartphone ist mit einer besonderen Beschichtung versehen: Wenn Kratzer entstehen, dann verschwinden diese nach kürzester Zeit, es hat also eine selbst heilende Haut, fast eine organische Haut. Das heißt, das Smartphone bleibt ganz glatt. Ich frage mich: Warum stören einen ein paar Kratzer, die auf einem Gegenstand entstehen? Warum dieses Streben nach einer glatten Oberfläche? Schon eröffnet sich ein Zusammenhang zwischen dem glatten Smartphone, der glatten Haut und der Liebe.
Liebe? Das müssen Sie bitte erklären.
Diese glatte Oberfläche des Smartphones ist eine Haut, die nicht verletzbar ist, die sich jeder Verletzung entzieht. Und ist es nicht tatsächlich so, dass man auch in der Liebe heute jede Verletzung meidet? Man will nicht verletzlich sein, man scheut jedes Verletzen und jedes Verletztsein. Für die Liebe braucht man einen hohen Einsatz. Aber man meidet diesen hohen Einsatz, weil er zur Verletzung führt. Man vermeidet Leidenschaft, und in Liebe zu verfallen ist schon zu viel Verletzung.
Man darf nicht mehr in Liebe verfallen, im Französischen würde man sagen "tomber amoureux". Dieses Fallen ist zu negativ, schon eine Verletzung, die zu vermeiden ist. Das verbinde ich mit einem anderen Gedanken ...
Wir leben in einem Zeitalter des »Like«. Es gibt keinen »Dislike«-Button bei Facebook, es gibt nurcLike«. Und dieses »Like« beschleunigt Kommunikation, während »Dislike« die Kommunikation stocken lässt. Auch eine Verletzung lässt die Kommunikation stocken. Selbst die Kunst will heute nicht mehr verletzen. Bei Jeff Koons’ Skulpturen gibt es keine Verletzung, keine Brüche, keine Risse, keine Bruchstellen, keine scharfen Kanten, auch keine Nähte. Alles fließt in weichen, glatten Übergängen. Alles wirkt abgerundet, abgeschliffen, geglättet – Jeff Koons’ Kunst gilt glatter Oberfläche. Heute entsteht eine Kultur der Gefälligkeit. [...]“
Boeing, Nils, Lebert, Andreas: Das Zeit Wissen Gespräch. In: Sentker, Andreas (Hg.): Zeit Wissen. Hamburg: Zeitverlag 2014, S.35-37.
Die Haut ist die Hülle des Körpers, seine Grenze zur Aussenwelt, innerhalb derer sich die Seele, das Ich verbergen kann.
Andererseits wird durch die Haut die sinnliche Wahrnehmung der Welt für das Ich erst möglich, sie spielt die entscheidende Rolle bei der Beziehung zwischen dem Ich und den Objekten der Aussenwelt.
Im Mutterleib bildet sich beim Embryo die Haut aus der gleichen Membran wie wie das Hirn aus; auch das Hirn ist seinem Wesen nach eine Oberfläche, an der sich sämtliche Datenübermittlungen und Wahrnehmung abspielen.
Unsere Haut ist Oberfläche, Grenze, Hülle, Schutzhülle vor physischen und psychischen Einflüssen. Sie steht zwischen Mensch und Umwelt und kommuniziert in beide Richtungen.
Der Kontakt zur Aussenwelt wird durch sie erst möglich – ohne die Haut könnte kein Austausch mit der Welt zustande kommen.
An ihrer Grenze berührt das Ich die Welt. Hier beginnt und endet unser Individuum.
NEXT
PREV
X
REDEWENDUNGEN
Für Neugeborene ist die Haut das wichtigste Kontakt– und Kommunikationsorgan. Schon während des Geburtsvorgangs wird die Haut über Kontraktionen der Gebärmutter stimuliert und der Säugling dadurch auf das Leben nach der Geburt vorbereitet.
Das Stillen dient sekundär dem Hautkontakt zwischen Mutter und Kind. Der Säugling lernt Mitteilungen, die er über Berührungen seiner Haut erfährt, zu verstehen, er lernt zwischen liebevolllen und lieblosen Berührungen zu unterscheiden.
Mit sieben bis acht Monaten haben Säuglinge dann so viel gelernt, dass sie ebenfalls zu kommunikativen Handlungen fähig sind.
Diese Handlungen sind immer erst von taktiler Art.
Kleinkinder erfahren die Welt hauptsächlich über den Tastsinn. Durch die Haut lernen Kinder wo ihr Körper «beginnt» und wo er «endet», sie steht am Anfang des Bewusstseins über den eigenen Körper.
Längs- und Querfäden zu einem Gewebe kreuzweise verbunden (textil)
GEWEBE
– Gewebe zwischen Mensch und Welt –
Oberfläche
Schutz
Grenze
#Hülle
sich in den Grenzen / im Rahmen bewegen,
sich außerhalb der Grenzen / des Rahmens bewegen,
bewegen
Rahmen = Halt
ohne Rahmen kein Halt
äußerer Halt - innere Bewegung
Bewegung: eingeschränkt – frei
. . .
sich in einem bestimmten Rahmen,
zu / für eine(r) bestimmte(n) Zeit,
unter bestimmten Bedingungen / Vorraussetzungen
begegnen / eine Verbindung eingehen
=
Bezüge / Verhältnis herstellen
Rahmenbedingungen = Grundvorraussetzung für jegliche Entstehungsprozesse?
. . . wenn das Material des Gewebes fest genug ist kann es die Rahmenbedingungen, den Halt von außen, durch innere (eigene) Stabilität erstetzen
Kette
Kettenglieder
Eisenkette
Stahlkette
Halskette
Perlenkette
Menschenkette
Kettenhemd
Verbindung eingehen
–
Verbindung lösen
–
Verbindung verlieren
verbunden - gelöst
zusammen – getrennt
vereint – zwei
eins – halb
viertel – . . .
weben
Webrahmen
Begrenzung
Rahmen
Halt
Grenzen
Bedingung, Rahmenbedingungen
Bewegungspielraum
Möglichkeiten (begrenzt, unbegrenzt)
Ver(bindung) setzt Bedingung vorraus
RAHMEN/BEDINGUNGEN
Verbindung – Verbundenheit
Bindung
»um das Schloss webt sich manche Sage«
eine geheimnisvolle Kraft ist am Werk, wirkt, webt,
etwas entsteht auf geheimnisvolle Weise
weben
ein Geheimnis
Gibt es eine geheime Zutat? Etwas nicht sichtbares?
Handweben
Korb flechten
Bildweben
Gobelinwebstuhl
kostbare Bilder und Teppiche
Lochkarten
Binärsystem
Computer
GESCHICHTE
HÄNDE
SCHUTZ
WÄRME
BEHAGLICHKEIT
HÄUSLICHKEIT
SINNLICHKEIT
Gewebeprobe
G E W E B E
Nervengewebe, Muskelgewebe Bindegewebe, Fettgewebe, Schleimhaut, Hautgewebe (Epithel), Knorpel, Knochen
– aus einem Verbund annähernd gleicher Zellen ensteht ein Gewebe.
– es gibt dutzende verschiedene im menschlichen Körper.
– das Hautgewebe bedeckt die inneren und äußeren Oberflächen
– das Bindegewebe verbindet die Körperteile und hält sie an ihrem Platz, auch Knochen sind eine Art Bindegewebe.
– Die beiden anderen Typen sind die Muskeln und das Nervengewebe, das sich z.B. im Gehirn findet.
W A S I S T E I N O R G AN ?
Ein Organ ist ein Gebilde aus mehreren Geweben, die zusammen eine bestimmte Aufgabe erfüllen. Das Herz enthält zum Beispiel Haut-, Nerven- und Muskelgewebe – das Ganze wird von Bindegewebe zusammengehalten.
Gemeinsam pumpen diese Gewebe das Blut durch den Körper. Auch Augen, Gehirn und Leber sind Organe.
W A S I S T E I N O R G A N S Y S T E M ?
Meist arbeiten Organe nicht unabhängig voneinander, sondern sie gehören zu Organsystemen.
Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse verwerten zum Beispiel als Verdauungssystem gemeinsam die Nahrung, die wir zu uns nehmen und gewinnen daraus nützliche Substanzen.
Lunge und Atemwege bilden das Atmungssystem, Herz, Blutgefäße und Blut das Kreislaufsystem.
W I E V I E L E O R G A N S Y S T E M E H A B E N W I R ?
Der Mensch hat neun Organsysteme.
Das Skelett- und Muskelsystem sorgt für Stütze, Schutz und Bewegung. Nerven- und Hormonsystem koordinieren die Körpertätigkeiten.
Das Kreislaufsystem transportiert Blut durch den Körper, das Atemsystem dient dem Gasaustausch. Im Verdauungssystem wird die Nahrung abgebaut, das Ausscheidungssystem beseitigt Abfallstoffe, und das Fortpflanzungssystem dient der Vermehrung.
W A S I S T E I N O R G A N I S M U S?
Die Gesamtheit der verschiedenen Organsysteme bildet den Organismus des Menschen.
Baumwollgewebe
Atlas
Batist
Damast
Chiffon
Chintz
Cord
Denim
Drillich
Flanell
Frottee
Gabardine
Georgette
Halbleinen
Halbseide
Kattun
Krepp
Leinwand
Loden
Molton
Musselin
Nessel
Sackleinen
Samt
Satin
Segeltuch
Taft
Tuch
Tüll
Tweed
Stoffe, Textilien, Fadensysteme,
Systeme , geordnet, in Ordnung,
in Reih und Glied, nebeneinander,
ineinander, miteinander, zueinander
GED ANK EN GE WE BE
Vorverkabelung des DE-CIX, weltgrößter
Netzknotenpunkt, im Rechenzentrum TeleCity,
Frankfurt am Main
Foto: HOLTGREVE, HEINRICH
"[...] Mein halbes Leben ist geprägt von der oft vergeblichen Suche nach Telefondosen, LAN Kabeln, nach offenen WLAN, nach GPRS- und LTE-Empfang, nach irgendeiner noch so wackeligen Verbindung zu diesem Internet – sowie nach Ideen, wofür man es nutzen könnte[...]."
Das Internet – ein riesiges Netz(werk), in dem wir uns täglich bewegen. Es verbindet Milliarden Dinge, vom Tiefseeroboter über das iPad der Tante bis zur Raumstation ISS und uns selbst in jedem Moment mit Milliarden anderer Menschen. [...]"Im Netz fließen unsere Gedanken und Gelder, in ihm entstehen Liebe und Kriege."
Im Alltag nehmen wir es als selbstverständlich hin: Die Existenz des Internet.
Wo aber steckt eigentlich diese Internet?
Vor 18 Jahren machte sich Neil Stephanson auf zu einer Reise, um den Aufenthaltsort des Netzes zu suchen. Über vier Kontinente führte ihn seine Expedition, [...]"auf den Spuren des gigantischen Glasfaserkabels FLAG, des Fiber-Optic Link Around the Globe, das Daten um die ganze Welt pumpt. Das Netz, so die Erkenntnis der Forschungsreise, hat keinen Ort. Es lebt irgendwo zwischen den Orten."
Auch der Fotograf Heinrich Holtgreve scheiterte an dem Versuch das Internet abzubilden. Seine Bilder zeigen Gullydeckel in Alexandria, unter denen ein Tiefsee-Glasfaserkabel anlandet, Serverräume, LAN- Steckdosen.
Das Netz allerdings ist nirgends zu sehen, es bleibt abstrakt und wird abstrakter, ist es letztendlich nicht nur ein einzelnes Netzwerk, sondern ein Netzwerk von Netzwerken.
[...]"Milliarden Onlineverbindungen haben etwas entstehen lassen, dass weit über die verknüpfte Hardware und Software hinausweist."
Mit dem Internet verhält es sich wie mit dem menschlichen Gehirn: Ganze Forschergenerationen scheiterten daran, es schlüssig zu beschreiben.
Trotz der immer besseren Definitionen und Darstellungen seiner Synapsen, Botenstoffe und Aktivitätsmuster, entzieht es sich bis heute einem tieferen Verständnis.
Was ist Bewusstsein?
Ja, wo sitzt unser Geist?
"Bleibt die Frage, wann dieser Weltgeist, der an keinem Ort zufinden ist und von dem wir uns kein Bildnis machen können, seine ganz eigene Form von Bewusstsein erlangt. Oder ob er es bereits getan hat."
–
Wegner, Jochen: Wo steckt eigentlich dieses Internet? In: Joffe, Josef (Hg.): Die Zeit, Zeit Magazin Nr 45. Hamburg: Zeitverlag 2014, S.5, S.16.
BERÜHRUNG
RAHMENBEDINGUNGEN:
ZEIT
GESCHWINDIGKEIT
GRÖßE/FORMAT
MATERIAL
WINKEL
TEMPERATUR
SPANNUNG
LICHTEINWIRKUNG
»Seit Jahren steht in meinem Bad ein kleines grünes Töpfchen mit Hautsalbe. Es ist in-zwischen fast leer. Ich habe diese Salbe am Londoner Flughafen gekauft, auf dem Rückweg von Südafrika, als ich meinen Vater zum letzten Mal besucht habe. Offenbar hatte ich ein Hautproblem damals, ich weiß nicht mehr was es genau war. Ich benutze die Salbe von Zeit zu Zeit, weil sie mich an meinen Vater erinnert. Er lebte noch als ich sie kaufte, die Salbe ist ein Bindeglied zu der Zeit, in der er atmete und ich mich mit ihm unterhalten konnte. [...]«
–
MARTENSTEIN, HARALD (2015): Über magische Gegenstände. In: Zeit Magazin, Nr.52, S.8 Illustration Fengel
sichtbare Verbindungen
_
unsichtbare Verbindungen
Gewebe – Qualitäten:
fest – lose
eng – weit
locker – fest
weich – hart
Verbindung setzt Nähe vorraus oder überbrückte Ferne
- Erinnerung -
Das Netz der Korrelation über Gedanken und Zeit werfen
verbinden – einen gebrochenen Arm verbinden –
umwickeln – einwickeln – einbinden – schützen
...„Du hast gerade die Verbindung verloren!", ruft er mir zu.
... Er meint die Internetverbindung: Ich habe mich aus dem Schatten heraus in die Sonne gesetzt und bin nun außer Reichweite.
Ich habe mich entfernt und so den Kontakt, die Verbindung verloren.
in Beziehung setzen
verbunden sein durch Erinnerung
DU & ICH
VERBINDUNG(EN)
EIN SEIDENER FADEN
»Es führt nun kein Weg mehr daran vorbei, dass wir etwas miteinander zu tun haben.
Sie mit mir, weil sie mich jetzt lesen,und ich mit Ihnen, weil ich von Ihnen gelesen werde. Ohne mich wäre ihr Leben jetzt anders – ohne sie wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. In Ihnen.
Sogar bis ins Äußerste geht diese Verbindung. Wenn ich demnächst am Geldautomaten den Knopf "Kontostand" drücke, dann sehe ich dort einen Betrag stehen, der etwas mit Ihnen zu tun hat. Ab sofort gibt es einen unauslöschlichen Link, eine feinstoffliche Verbindung zwischen mir und . . .
Wir können diese Verbindung ignorieren, vergessen oder unbenutzt lassen, aber ihre Realität lässt sich nicht mehr leugnen. Unser Schicksal ist nun miteinander verbunden. Es mag ein seidener Faden sein, aber ein Faden ist ein Faden. Fragen Sie mal Spiderman.
Es liegt an uns, es zu vergessen, es dabei zu belassen, oder es zu stärken und etwas daraus zu machen. Aber was wir auch tun, hinter der Tür mit der Aufschrift "jenseitige Wirklichkeit" kann jeder diesen leuchtenden Faden zwischen Ihnen und mir sehen und spüren."
–
Gronbach, Sebastian: Missionen. Geist bewegt - alles. Stuttgart: 2008.
Nähe – Entfernung
weben
stricken
häkeln
knüpfen
klöppeln
flechten
wickeln
sticken
filzen
„[...] Es geht hier um [...] Leidenschaft für Oberflächen [...], [...] Stoffe mit satten Farben und schweren Strukturen, die nach Handwerk aussehen und irgendwie nach früher und die man erst richtig wahrnimmt, wenn man sie anfasst.
In den Salons sitzen Leute auf Sofas, die mit ausgekochter Wolle bezogen sind, und streicheln gedankenverloren die Kissen. Und wenn gerade niemand guckt, fährt man mit den Fingern an den gewebten Teppichen entlang wie ein kleines Kind. [...]“
Breyer, Ariane: Die Königin des Ornaments. In: Joffe, Josef (Hg.): Die Zeit. Hamburg: Zeitverlag 2014, S.69.
JavaScript is turned off.
Please enable JavaScript to view this site properly.